Das fürchterliche Gruselkabinett
Stellen Sie sich mal bitte Folgendes vor: Ihre neue Wohnung ist wirklich klasse, super Lage, geschützter Balkon auf der Südseite, die Lieblings-Location zu Fuß erreichbar, günstig und einfach perfekt! Es läuft also … Die Entscheidung fällt – dazu soll es diesmal eine richtig tolle Küche werden, genau zugeschnitten, in der Wunschfarbe und mit allen Raffinessen, die man halt so unbedingt braucht. Der Weg führt Sie motiviert und voller Vorfreude natürlich ins nächste Küchenstudio. Der erste Verkäufer steht direkt am Eingang und bringt gerade mal so ein „Guten Tag“ heraus. Die „Traumküche“ wird detailliert beschrieben, welche Funktionen, welche Farbe, welche Geräte – alles, was die Küche können muss! Jetzt ist der Berater dran, die Möglichkeiten vorzustellen. Zum 3. mal fragt dieser jedoch nach Ihrem Namen und stellt Küchen vor, die im Landhausstil gefertigt wurden, obwohl Sie doch eigentlich eine klare moderne Formensprache wollten. Noch dazu sind die Musterküchen stark verkratzt und überhaupt nicht mehr ansehnlich – das soll die beworbene „solide Ausführung“ sein? Funktionen werden präsentiert, deren Sinn sich für Sie garnicht erschließt. Und warum sind die Module eigentlich so krumm und schief zusammengebaut? Wie werden Sie wohl das Küchenstudio verlassen – begeistert oder eher demotiviert? Werden Sie Ihre Traumküche dort kaufen oder doch noch andere Anbieter „unter die Lupe nehmen“?
Eine ähnliche Gefühlswelt umgibt auch uns gerade: Voller Motivation haben wir uns dazu entschlossen, das Proline-Team weiter zu verstärken. Eine möglichst aussagekräftige Stellenanzeige und ein Anforderungsprofil wurden dafür erarbeitet. Wir investieren immer viel Gehirnschmalz bis die Anzeige auf Facebook, bei der Arbeitsagentur und in Zeitungen zu finden ist. Zum wiederholten Male zeichnet sich wieder und wieder das gleiche „beeindruckende“ Ergebnis ab – min. 70% aller Bewerbungen berücksichtigen nicht einmal die Basics!
Jetzt sind wir ja ohnehin schon in einer kreativen Branche tätig und erwarten sicherlich nicht das 100%ig nach Norm dargebrachte Schreiben in Leinenkartonmappe mit goldfarbener Prägung. Eine E-Mail mit Anlage und etwas lockerem Schreibstil sagt uns eigentlich noch eher zu, weil persönlicher und charakterlich aussagekräftiger.
Extreme „Ausreiser“ mit massiver Selbstbeweihräucherung, nach Zigarettenrauch stinkende Papiere oder Kaffeeflecken mal außer Acht gelassen, gibt es leider noch viel zu viel Kandidaten, die sich die Kontaktaufnahme zu uns sparen könnten. Passend zu Halloween ein paar Beispiele aus unserem Gruselkabinett mit der Bitte an alle zukünftigen Bewerber es doch bitte bitte mal endlich besser zu machen: Selfies im Club-Outfit von der letzten Party sind keine kreativen Bewerbungsfotos! Erst recht nicht, wenn man bei den Hobbies Fotografie angibt. Es wäre sooo herrlich, wenn sich das Anschreiben auch auf die Stellenanzeige bezieht! Warum schreiben so viele „ich bewerbe mich um die ausgeschriebene Stelle als Bürokauffrau“, wenn wir doch ein Organisationstalent suchen? Ein Anschreiben gehört in die Bewerbungsunterlagen – nur in die Mail getippt reicht nicht aus. Aus mehreren Anlagen lässt sich übrigens ein mehrseitiges Sammel-PDF erstellen! Sowas kann bestimmt irgendjemand aus dem Bekanntenkreis – nicht 20 Dokumente mitsenden, die sich am besten noch aus Word, PDF und Jpg zusammensetzen. Word-Dokumente werden oft auf verschiedenen Rechnern mit unterschiedlichen Word-Versionen unterschiedlich dargestellt. Der wunderschöne Lebenslauf kann dann mal so richtig sch… auf unserem Bildschirm aussehen. Rechtsschreibfehler gehen übrigens garnicht – das nur so nebenbei. Auch sind mehr als 2 Schriftarten übertrieben. Unser Highlight hatte 5 komplett verschiedene Schriftarten benutzt! „Dok1“, „Scan2“ oder „Petra“ sind kein gängigen Dateinamen. Die Bezeichnung der Anlage sollte (wenn schon Einzeldokumente) wenigstens selbsterklärend sein. Und abschließend noch – vom Küchenberater erwartet man doch auch, dass er spezielle Funktionen näher erläutert. Warum erhalten wir dann Bewerbungen, in denen nicht erklärt wird, warum man sich aus Flensburg bei uns bewirbt, warum sich ein Lagerist als Bürokraft vorstellt, warum sich eine junge Frau (ohne Kinder) auf einen 20-Stunden-Job bewirbt und überhaupt was einen dazu bewegt hat Proline anzuschreiben. Wir erkennen sehr schnell wenn jemand sich für die Unterlagenerstellung Zeit genommen und speziell „Bock auf Proline“ hat. Standard-Serienbriefe sind fix entlarvt. Mehr Klasse als Masse, gerne auch mal etwas anders sein, über den Jobanbieter informieren und schlichtweg mitdenken – schon erhöhen sich die Aussichten auf den Job um min. 50%! „Sehr geehrte Damen und Herren, nach Vorgabe der Agentur für Arbeit soll ich mich bei Ihnen bewerben.“ Nach diesem Satz wird eine uns vorliegende Bewerbung übrigens sofort aussortiert. Wer nicht versteht warum, sollte sich ernsthaft Sorgen um die eigene Zukunft machen. ;-)
Proline Werbeartikel e. K.
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